Newsletter der studentischen Initiative
HU Nachhaltigkeitsbüro November 2019
Hallo Ihr Lieben,
ich weiß: Der Monat, der oben steht, ist nicht mehr ganz aktuell. Unser Newsletter kommt mit einer Woche Verspätung! Vielleicht könnt ihr meine Ausrede schon erahnen: Es war so viel los, dass wir den Newsletter ganz aus den Augen verloren haben. Denn der 1. dieses Monats war gleichzeitig der letzte Tag einer intensiven, weltweiten Klimawoche. Im Rahmen der Öffnung der Hochschulen zur Public Climate School hat unter anderem auch MACHhaltigkeit einige Events treu ihrem Konzept inform-debate-create organisiert.
Nach dieser Zeit freuen wir uns darauf, "mal ein bisschen runterzukommen". Wie gut das schon an unserer großen Weihnachtsfeier klappt, wird sich herausstellen – zur Sicherheit haben wir schon Mal an einem Selbstachtsamkeitsworkshop teilgenommen, um darauf zu achten, dass unser Aktivismus für Nachhaltigkeit auch nachhaltig für uns bleibt.
Natürlich haben wir auch für die nähere Zukunft Veranstaltungstipps und das Rezept des Monats. Rezept des Monats? Ja! Wir freuen uns, euch neben dem bekannten Tipp des Monats nun die neue Rubrik Rezept des Monats präsentieren zu dürfen!
Wir wünschen euch eine ruhige, nachhaltige Winterpause und melden uns wieder im neuen Jahr.
Ihr seid ganz herzlich eingeladen, zu unserer Weihnachtsfeier am Donnerstag, den 12.12.2019 ab 18 Uhr im CafEE in der Møhrenstraße 40/41 im Institut für Europäische Ethnologie. Es war ein ereignisreiches Jahr und wir haben gemeinsam viel bewegt, an der Uni, aber auch über ihre Grenzen hinaus. Ohne das Mitwirken all der wundervollen Menschen um uns herum wäre das niemals möglich gewesen.
Erstmals wird in diesem Jahr der Preis Das Goldene Blatt vergeben, eine Auszeichnung für Einzelpersonen und Initiativen, die in diesem Jahr Herausragendes geleistet haben.
Mit einem Jahresrückblick von 2019, Live-Musik, schrottigen Geschenken, geretteten und selbstgemachten Leckereien möchten wir mit euch die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren und bei einem Becher heißem Glühwein gemeinsam ausklingen lassen. Wir werden auf der Feier auch Sammelboxen für Alt-Handys aufstellen, denn gemeinsam mit dem NABU und der Initiatorin des World Gold Day, Guya Merkle, möchten wir auf die in diesem ‚Elektroschrott‘ enthaltenen, wertvollen Rohstoffe aufmerksam machen, die bei fachgerechtem Recycling zu 80% wiederverwendet werden können.
Wenn ihr selbst euch an diesem Abend mit einbringen wollt, dann sagt uns gerne noch Bescheid. Wir freuen uns auch, wenn ihr noch eine Kleinigkeit zum Buffet beisteuern wollt. Es wird auch einen Tisch fürs Schrottwichteln geben und es wäre schön, wenn alle eine gebrauchte Kleinigkeit zum Verschenken von zu Hause mitbringen. One humans trash is another humans treasure!
Vom 25.11.-29.11. standen die Tore der Universität offen. Unter dem Motto Public Climate School luden über 50 Hochschulen deutschlandweit dazu ein, an Vorlesungen und Workshops zum Thema Klimawandel teilzunehmen.
Andererseits wurde das Spektrum des Klimawandeldiskurses themenübergreifend gestaltet und ausgeweitet. Studentische Stimmen brachten sich ein, präsentierten ihre Forschungslabore und wurden angeregt, die Grenzen der Universität zu überschreiten. Unter dem Titel perspektive n: Hochschulen for Future! hat das Nachhaltigkeitsbüro gemeinsam mit dem netzwerk n eine Fishbowldiskussion zu klimaneutralen Hochschulen organisiert. Um den zwischenuniversitären Austausch zu fördern, luden wir mit Jörg Romanski den Umweltbeauftragten der TU, mit Andreas Wanke den Leiter der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie der FU und mit Vero eine Vertreterin der Fridays for Future Hochschulgruppe der HU ein. Um den Brückenschlag zu politischen Akteurinnen zu schaffen, saß die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD, Dr. Ina Czyborra mit in der Runde.
"Think global, act local", war die Motivation, die uns am Donnerstag zum Handeln bewegte: Mit etwa 15 Studis befreiten wir den Hegelplatz einmal komplett von sämtlichem Müll. Unglaublich, was man in diesem kleinen Park alles finden kann! Am Ende hatten wir einen Müllsack alleine mit Pfandflaschen gefüllt... Unterstützt wurden wir von der Initiative Kehrenbürger der BSR, die uns Zangen, Handschuhe usw. zu Verfügung stellte. Besondere Aufmerksamkeit galt den Zigarettenstummeln, die unbeachtet die Eingänge der Unicampus belasten. Dafür hat die neue Müll AG des Nachhaltigkeitsbüros Sticker für die Mülleimer der Universität entworfen und mit der #fillthebottle Challenge gezeigt, wie viele Kippen auf so kleinem Raum gefunden werden können.
Weitere Aktionen von MACHhaltigkeit findet ihr im nächsten Artikel.
Die Woche kulminierte im 4. globalen Klimastreik, zu dem allein in Berlin 60.000 Menschen die Straßen füllten. Von der Bühne waren Seeed, Mal Elève und Maja Göpel zu hören und natürlich waren auch wir mitten drin.
Diesmal haben viele von uns als Ordner*innen ausgeholfen. Das hatte den Vorteil, dass wir am Ende hinter der Demo herlaufen und fallen gelassenen Müll gleich mitnehmen konnten – nicht dass nach der Aktion am Donnerstag doch noch der Eindruck überhandnimmt, FFF-Aktive könnten nur Parolen schreien! ;-)
Kleiner Tipp: FFF sucht immer nach (volljährigen) Helfenden, die die Demos freitags als Ordner*innen begleiten.
Wie geht’s jetzt weiter?
Die Vollversammlung am 26.11. hat mitunter die Umsetzung der ersten Schritte zu einer Nachhaltigkeitsstrategie für die HU Berlin gefordert, um die sich eine kleine Gruppe Studierender kümmert:
Wir fordern den Akademischen Senat auf, dem universitären Governance-Konzept der FFF HU-Gruppe am 10.12. zuzustimmen.
Damit einhergehend fordern wir die Universitätsleitung auf, die erforderlichen finanziellen Mittel, die zum Umbau auf eine klimaneutrale und nachhaltige Universität nötig sind, bereit zu stellen. (vorläufige Formulierung, Angabe ohne Gewähr)
Eine Arbeitsgruppe des Akademischen Senats (AS) hat in den letzten Monaten vier Mal getagt und einen 50-Seitigen Bericht erarbeitet, der in der AS-Sitzung am 10. Dezember verteidigt wird. Darin werden die groben Herausforderungen und Handlungsempfehlungen zur nachhaltigen Entwicklung der HU aufgezeigt. Es wird darin klar begründet, warum die Entwicklung der Uni eine nachhaltige Entwicklung sein muss und wie diese institutionalisiert und umgesetzt werden kann.
Auch ihr seid eingeladen, an der Sitzung des Akademischen Senats teilzunehmen und gemeinsam mit den Studis von FFF HU zu zeigen, wie wichtig die Integration von Nachhaltigkeit in die Strukturen der Humboldt-Universität zu Berlin ist.
Die AG MACHhaltigkeit blickt auf einen ereignisreichen Monat zurück:
Anfang November veranstalteten wir ein Event zu politischem Aktivismus und hatten Fridays For Future HU, Extinction Rebellion, ambodenbleiben und Ende Gelände! zu Gast. Wir konnten uns über bevorstehende Aktionen informieren, über Aktionsformen und Forderungen diskutieren und durch ein Schnupper-Aktionstraining von XR einen Einblick in eine Sitzblockade bekommen.
Weil wir als Studierende auch nach außen zeigen wollen, dass wir konsequenten Klimaschutz fordern und dabei auch eine große Verantwortung in der Uni selbst sehen, haben wir zusammen mit Fridays For Future HU einen bunten Sitzstreik mit dem Motto Klimaangst? #sitzdazu! vor dem Hauptgebäude organisiert. Mit bunten und aussagekräftigen Bannern und Plakaten, vielen Liedern und warmem Tee haben wir auch andere Studierende aufgefordert mitzumachen.
Doch damit nicht genug: Am Abend vor dem Globalen Klimastreik konnten wir zusammen mit dem Umverteiler aus geretteten Lebensmitteln ein wunderbares Essen zaubern und uns gemeinsam stärken. Dabei gab es einen inspirierenden Input über Lebensmittelverschwendung mit praktischen Tipps, wie man dagegen vorgehen kann.
Ihr könnt euch im Dezember auf spannende neue Folgen unseres Podcasts NachHall freuen. Luisa Neubauer war im Rahmen der Klimastreikwoche zu Besuch an der HU und hat ihr Buch Vom Ende der Klimakrise vorgestellt. Sie gibt exklusive Einblicke in die Welt der Politik, z.B. worauf man sich um halb 7 frühs im Wirtschaftsministerium gefasst machen muss, und warum unser Protest gerade jetzt nicht nachlassen darf. Außerdem haben wir für euch die komplette Fishbowldiskussion "perspektive n: Hochschulen for Future!" aufgenommen. Wenn ihr nicht dabei sein konntet, dann könnt ihr euch die Aufzeichnungen dieser Veranstaltung und natürlich der neuesten Vorträge aus der Ringvorlesung Der Grüne Faden in voller Länge auf Spotify, Deezer oder YouTube anhören.
Die Psychologists for Future bieten digitale Achtsamkeitsworkshops an. Wir als Nachhaltigkeitsbüro haben es ausprobiert und sind begeistert! Bei viel Engagement und Aktivismus ist es wichtig auf sich selbst zu achten. Deshalb geben wir euch hier einmal alle Links und Empfehlungen des letzten Workshops weiter. Diese Tests könnt ihr nutzen, um die Balance zwischen Körper & Seele bei euch selbst besser einzuschätzen und mit geführten Meditationen euch vielleicht ab und an etwas Gutes zu tun.
Außerdem bieten die Psychologists for Future auch Gesprächsrunden für emotionalen Umgang mit Klimaängsten an. Das findet ihr in deren Telegram Gruppen, Twitter oder ihr fragt per Mail nach: beratung@psychologistsforfuture.org
Für diejenigen, die Mal eine wirkliche Kur für die Seele brauchen, werden achtwöchige Kurse unter folgendem Link sehr empfohlen, insbesondere für diejenigen, die schon einmal in einer Depression waren und nicht mehr darein zurückfallen möchten: mbsr-verband.de
Am 12.06.2020 soll eine Versammlung von 90.000 Bürger*innen im Olympia Stadion Berlin stattfinden. Die Organisation wird von Fridays for Future und den Scientists for Future beraten. Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen werden dort Lösungen vorstellen. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, live vor Ort Petitionen zu unterstützen, die ab 50.000 Befürworter*innen im Bundestag besprochen werden müssen. Um die Miete für das Olympia Stadium aufbringen zu können, ohne auf Sponsor*innen angewiesen zu sein, müssen bis Weihnachten 60.000 Tickets á 29,95 Euro gekauft werden.
Was sind effektive Maßnahmen für nachhaltige Ernährung in öffentlichen Kantinen? Was ist Bevormundung und was bedeutet Mündigkeit bei einer öffentlichen Versorgerin wie einer Mensa?
Samyra Hachmann, Martha Frittrang, Antonia Sladek, Nick Küspert, Konstanze Möller, Marla Kaupmann, Sebastian Pukrop haben als Stipendiat*innen der Themenklasse Globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit kürzlich ein Discussion Paper am IRI THESys veröffentlicht. Es zeigt Best Practice Beispiele aller Studierendenwerke in Deutschland, diskutiert philosophisch über die Grenzen zwischen Bevormundung und Mündigkeit und hat eine Diskursanalyse über den Veggie-Day ausgearbeitet. Das Ergebnis: Erschreckend und hoffnungsvoll zugleich.
Bei Thematiken von der Rohstofferzeugung bis zum Recycling konnte man bei Fragen zu Macht, Ermächtigung und eben „Wer trägt die Verantwortung?“ viel lernen und diskutieren.
Natürlich konnte diese Frage auch mit einem hochkarätigen Podium nicht abschließend beantwortet werden. Für mich blieb allerdings noch eine weitere Frage offen: Sind wir wirklich diejenigen, die darüber entscheiden können? Vielleicht müssten wir erst einmal lernen, uns selbst nicht nur als KonsumentInnen zu sehen und hinterfragen, ob nachhaltige Entwicklung wirklich ein Produkt aus Deutschland ist/sein muss.
In unserer neuen Rubrik Rezept des Monats möchten wir euch Tipps geben, um Lebensmittel nachhaltig, saisonal und regional zu konsumieren.
Oftmals stellen wir in unseren Umverteilern fest, dass gerade Backwaren in größerer Menge trocken werden und somit nicht mehr gerettet werden.
Die beste Möglichkeit, daraus doch noch ein leckeres Essen zu machen, ist damit Semmelknödel zuzubereiten. Das trockene Brot einfach kleinschneiden und mit der gleichen Menge kochendem Wasser übergießen. Weitere „Abfallprodukte“, die öfter in der Küche anfallen, sind Möhrengrün, Kohlrabi- oder Rote Beete Blätter. Diese mit einer großen Zwiebel anbraten und in die Knödelmasse geben. Die Blätter ergeben nicht nur eine interessante Farbe, sondern verleihen den Knödeln auch einen interessanten Geschmack. Leinsamen im Teig halten die Masse besser zusammen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nun die Knödel in ein Sieb und in einen Topf mit kochendem Wasser hängen und für 20 Min. dünsten. Am Ende ein wenig abkühlen lassen und beispielsweise mit Kohl-Pilzragout (Bild) servieren.
Jeden Freitag, in vielen Städten Schul- und Unistreik#FridaysForFuture
Jeden Samstag & Sonntag bis zum 22. Dezember,
12 - 20 Uhr am Fehrbelliner Platz VeganerWeihnachtsmarkt
Jeden Samstag & Sonntag bis zum 22. Dezember,
12 - 20 Uhr bzw. 11 - 19 Uhr in der Sophienstraße Umwelt- und WeihnachtsmarktSophienstraße
Jeden Sonntag bis zum 22. Dezember,
12 - 20 Uhr am Kollwitzplatz Weihnachtsmarkt der GRÜNEN LIGA Berlin
9. & 10. Dezember, 11:30 - 14:30 Uhr
Unter anderem in der Mensa Nord und im Hauptgebäude SpendenaktionWärme spenden für Geflüchtete auf den Ägäischen Inseln
Dienstag, den 10. Dezember, 10 Uhr im Senatssaal, Hauptgebäude
Öffentlicher Teil der Sitzung des Akademischen Senats und Besprechung des TOP 12. Bericht der AG „Nachhaltigkeit“ zur Einrichtung eines Nachhaltigkeitskompetenzzentrums an der HU
Donnerstag, den 12. Dezember, 16 Uhr, Dorotheenstr. 26, Raum 208 RingvorlesungDer Grüne Faden
Janina Urban: Viel hilft viel? Ein Green New Deal für Europa als politischer Plan
Mittwoch, den 18. Dezember, 20 Uhr
im NFJ-Laden, Weichselstraße 13 Gespräch & Diskussion mit Dirk Laabs Den Schuss nicht gehört? zu rechtem Terror, medialer Berichterstattung & behördlichem Handeln
Donnerstag, den 19. Dezember, 16 Uhr, Dorotheenstr. 26, Raum 208 RingvorlesungDer Grüne Faden
NNN: Nachhaltigkeit und Gender
Plenum
Unser Plenum findet jeden Montagum 18:00 statt.
Falls Ihr uns besuchen wollt, schreibt uns am besten erst eine E-Mail.
Du bekommst diese E-Mail, weil du dich entweder mit dem Eintrag in einer unserer Newsletterlisten oder per E-Mail für unseren Newsletter angemeldet hast.