Newsletter der studentischen Initiative
HU Nachhaltigkeitsbüro Februar 2020
Hallo Ihr Lieben,
Wie, womit, mit wem können wir unsere transformative Wirkung verstärkt entfalten, wo liegen potentielle Möglichkeitsfenster und missachtete Chancen, aber auch Barrieren unseren Impact für gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit zu vergrößern? Wie nutzen wir gekonnt wirkungsorientiert und effektiv unser Potential als Change Agents?
Oder kurz gesagt:
Wie kann unsere Initiative einen möglichst großen Beitrag zur nachhaltigen Transformation der Gesellschaft leisten?
Diese Frage trieb uns im Februar wieder verstärkt um.
Auch wenn wir letzte Woche mit der Unterstützung von Expert*innen an Antworten gearbeitet und unsere Vision für das Nachhaltigkeitsbüro weiterentwickelt haben, gilt vorerst: Wir wissen es nicht.
Der Akademische Senat hat eine Kommission Nachhaltige Universität ins Leben gerufen, die Uni schreibt eine Stelle für ein Klimaschutzmanagement aus und es scheint alles so zu laufen, wie es soll. Bis hier her wurde jedoch noch kein Gramm CO2 eingespart, keine Entscheidungsstruktur verändert und keine Lehre transformiert. Damit von der Entscheidung für Nachhaltigkeit bis zur Umsetzung wirklicher Maßnahmen nicht zu viel Zeit vergeht, müssen wir hier weiter anschieben und den Prozess befeuern.
Die Uni ist leider/zum Glück stark abhängig von den bundes- und landesweiten Rahmenbedingungen – regulatorisch genauso wie finanziell. Wir müssen uns weiterhin über die Uni hinaus vernetzen, um uns gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung der Universitäten einzusetzen.
Gemeinwohlökonomie wirkt für manche wie ein Schlüssel zur sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft. Was steckt dahinter? Um zu wichtigen Themen auf dem Laufenden zu bleiben, müssen wir weiterhin Diskussionsveranstaltungen und Vorlesungen zu gesellschaftsrelevanten Themen organisieren - und wie beim Future Party Lab selbst daran teilnehmen. Nur so können wir neue Themenfelder wie z.B. digitale Nachhaltigkeit (Tipp) für uns erschließen und in unsere Strategie aufnehmen.
Das klingt nach einer Menge Arbeit - Was, wenn wir nicht alles schaffen?
Dann stehen wir auf und gehen auf die Straße!
Oder setzen wir uns halt erst einmal hin, reflektieren unser Handeln noch einmal und essen dazu eine Sommerrolle.
Das Format „90 wertvolle Minuten“ titelt es sich und ist so angelegt, dass Führungskräfte aus unterschiedlichen Bereichen, der Wirtschaft, der Verwaltung und aus NGOs, Organisationen und Unternehmen kollegial beraten. Nach einer Vorstellung des Nachhaltigkeitsbüro hatten wir die Möglichkeit eine Frage zu stellen:
„Wie, womit, mit wem können wir unsere transformative Wirkung verstärkt entfalten, wo liegen potentielle Möglichkeitsfenster und missachtete Chancen, aber auch Barrieren unseren Impact für gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit zu vergrößern? Wie nutzen wir gekonnt wirkungsorientiert und effektiv unser Potential als Change Agents?“
Die Teilnehmer*innen diskutierten die Frage und belieferten uns mit einer Vielzahl an Anregungen aber auch neuen Fragen.
Sollten wir ein Aluminetzwerk aufbauen? Haben wir Möglichkeiten, uns international mit anderen Hochschulinitiativen auszutauschen? Sollten wir verstärkt Erasmus Student*innen ansprechen und mit an Bord holen?
Nach 90 Minuten konnten wir mit einer Vielzahl Impulse und neuen Perspektiven aus dem Workshop gehen und den ein oder anderen Punkt gleich in unser Visionstreffen einfließen lassen.
Inspiriert von der Veranstaltung am Mittwoch haben wir uns am Freitag noch einmal einen halben Tag Zeit genommen, um unsere Vision für die Zukunft des Nachhaltigkeitsbüro zu erarbeiten.
Müssen wir jetzt alle Kräfte sammeln und in die Entwicklung einer Strategie für die nachhaltige Transformation der Uni stecken? Oder reicht es, wenn ein Klimaschutzmanagement bis zum nächsten Jahr ein Konzept ausarbeitet?
Sollten wir uns auf unsere strukturellen Kernprojekte wie das Studium Oecologicum fokussieren? Oder können wir viel mehr zur Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft beitragen, wenn wir uns thematisch/räumlich/zielgruppenbezogen nicht auf Lehre/Uni/Studis beschränken?
In unserer Initiative ist jedes Mitglied frei zu entscheiden, welche Projekte es anstoßen und mittragen möchte. Die Diskussion dieser Fragen half uns aber wieder besser zu verstehen, wo wir hin wollen und welche Prioritäten wir dafür setzen sollten. Gleichzeitig wurden wir daran erinnert, dass Projekte oft unabschätzbare Langzeit- und Multiplikatoreffekte nach sich tragen.
Die intensive Denk- und Visionsarbeit wäre nicht möglich gewesen, wenn wir nicht in zwei ausgedehnten Pausen komplett abgeschaltet und über alles Mögliche – nur nicht über das Nachhaltigkeitsbüro – diskutiert und gelacht hätten. Und natürlich auch nicht ohne die leckeren Winter-Sommerrollen, die es zum Abendessen gab!
Viele Studierende haben bereits große Steine ins Rollen gebracht und dazu beigetragen, dass ihre Hochschulen in Lehre, Forschung, Governance, Betrieb und Transfer nachhaltiger werden: Green Offices wurden gegründet, vegane Mensaangebote geschaffen, Lectures for Future organisiert und bald werden landesweite Erstsemester-Projekttage zu Verantwortung in der Wissenschaft durchgeführt…
Und doch drehen sich die Räder viel zu langsam im Kontrast zur Dringlichkeit der Transformation! Das wollen wir ändern! Wir wollen endlich umsetzen, was die Students for Future Aktivist*innen und die zahlreichen Hochschulinitiativen fordern!
Klimaneutralität und transformative Bildung an Hochschulen jetzt!
Beim 2. Berliner Dialogforum widmen wir uns den drei großen Hebeln nachhaltiger Hochschultransformation – Hochschulgovernance, Landeshochschulgesetze und Hochschulfinanzierungsverträge. Denn hier ist studentische Mitsprache mehr als angesagt!
Was: Drei Case Studies zu den drei großen Hebeln nachhaltiger Hochschultransformation: Hochschulgovernance, Landeshochschulgesetze und Hochschulfinanzierungsverträge
Kosten: 5 bis 25 € solidarischer Teilnahmebetrag; Fahrtkosten werden bis 60 € vom netzwerk n e.V. übernommen
Wir freuen uns über eine gut besuchte Veranstaltung am 11. Februar. Christian Felber, der Initiator der Gemeinwohlökonomie, stellte sein neues Buch This Is Not Economy vor. Darin kritisiert er die Wirtschaftswissenschaften, die seiner Meinung nach das Wesentliche aus den Augen verloren haben: den Menschen, das Gemeinwohl und die Nachhaltigkeit.
Steffen Lange und Ulrich Petschow vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung kommentierten Felbers Buch. Dr. Cornelia Kühn vom Institut für Europäische Ethnologie der HU moderierte die Veranstaltung und die rege Diskussion im Anschluss.
In Kürze wird eine Aufnahme des Events veröffentlicht. Wir teilen euch mit, wenn es soweit ist!
Innovative Lösungen für eine zukunftsfähige & nachhaltige Clubszene zu entwickeln war die Aufgabe des 3. Future Party Lab, welches Vertreter*innen aus Nachtleben & Nachhaltigkeit sowie interessierte Clubgäste zusammenbrachte, um an konkreten und umsetzbare Lösungen für eine nachhaltige und klimafreundliche Clubszene zu erarbeiten.
Wusstet ihr, dass ein kleiner Club für etwa 30 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr verantwortlich ist? Hinzu kommen noch die Emissionen aus Heizungswärme, Abfall, Wasser, Mobilität etc.
Heißt: umgerechnet erzeugt ein (mittlerer) Club am Wochenende so viele Emissionen, wie ein Single Haushalt im ganzen Jahr. Ein guter Grund, sich die gesamt Clubszene mal aus ökologischer Sicht anzusehen: Ob Reinigungsmittel, Beschaffung, Strohhalme, Werbung usw. – es gab viel zu diskutieren.
Abschluss des Fokuslabor lieferte am Abend eine spannende Diskussion über den Konsum von Drogen in Clubs und deren ökologischen Impact.
Am 21. Februar reisten drei Nachhaltigkeitsbüroler*innen nach Hamburg um den dortigen Klimastreik im Vorgang der Hamburger Bürgerschaftswahlen zu unterstützen.
Dass unsere Aufgaben als Ordner*innen in der vordersten Reihe durchgehende Konzentration verlangten und einige (körperliche) Belastung mit sich brachten, ließ sich hervorragend zusammen mit der mitgebrachten Gemüselasagne und einem Bierchen an der Reeperbahn runterschlucken...
Auf unserem Visionstreffen am letzten Freitag wurde mal wieder etwas länger diskutiert, als ursprünglich geplant. Aber kein Problem: Die Versorgung im Nachhaltigkeitsbüro ist in der Regel gesichert. Unser Essen an diesem Abend bestand aus super leckeren Sommerrollen. Normalerweise kennt man diese leckeren Happen aus dem vietnamesischen Restaurant des Vertrauens. Wir füllten unsere hingegen nicht, wie sonst üblich mit Tofu, Reisnudeln, Garnelen, Paprika und Koriander, sondern (weitgehend) saisonal mit gebratenem Rosenkohl, Rote Beete, knackigen Möhren und sogar Äpfeln und Gurken.
Das Rezept ist unschlagbar einfach: Reispapier stückweise in warmes Wasser tauchen, auf den Teller legen und belegen während das Reispapier weich wird. Danach einfach zuklappen/falten/rollen – fertig!
Beim Belag sind der Fantasie wirklich keine Grenzen gesetzt und eine gelungene Vorspeise ist garantiert. Was würdet ihr rein tun?
Bedeutet "Nachhaltigkeit" im digitalen Zeitalter vielleicht noch mehr, als die klassischen Perspektiven wie z.B. das 3-Säulen-Modell (Ökologie, Ökonomie, Soziales) vermuten lassen?
Zur Reflektion dieser Frage lädt der fünfminütige Videobeitrag unter publiccode.eu ein: Wie steht es um technologische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit durch "user liberation"?
Probiert digital nachhaltige Software aus:
Schreib die nächste Seminaraufgabe mit Freier Software wie LibreOffice und teilt sie mit euren Mitmenschen als freies Wissen unter CreativeCommons-Lizenz (bspw. unter CC BY-SA 4.0). Surft mit dem freien Browser Firefox oder probiert aus, ob euch eine freie, föderale Suchmaschine wie YaCy einen Blick auf die digitale Realität fernab von Googles Filterblase gewährt. Das Prinzip föderaler Freiheit gibt es auch für Video-Plattformen, z. B. in Form von PeerTube oder für Kurznachrichten in Form von Mastodon.
Dieser Tipp des Monats darf unter CC BY-SA 4.0 frei geteilt, verändert und auch in kommerziellen Kontexten genutzt werden, solange alle 'Autor*innen' genannt werden (BY) und die Lizenz (CC BY-SA 4.0) beibehalten wird (ShareAlike), sodass die Freiheit, den Text zu teilen, zu verändern und in kommerziellen Kontexten zu nutzen, bestehen bleibt.
Du bekommst diese E-Mail, weil du dich entweder mit dem Eintrag in einer unserer Newsletterlisten oder per E-Mail für unseren Newsletter angemeldet hast.