Nachhaltigkeitsbüro

Juni '20

 

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Newsletter der studentischen Initiative
HU Nachhaltigkeitsbüro

Juni 2020
 

Hallo Ihr Lieben,

Die Kontaktbeschränkungen sind kaum gelockert worden, da gibt es für die Klimabewegung schon wieder alle Gründe auf die Straße zu gehen: Am 3. Juli entscheidet der Bundestag über das Kohleausstiegsgesetz – und damit über ein Gesetz, das ein Ende der Energiegewinnung aus dem klimaschädlichsten Brennstoff erst spätestens 2038 vorsieht.

In den Terminen findet ihr Infos zu den Aktionen, die FridaysForFuture deshalb ins Leben gerufen haben. Und damit sind sie nicht die Einzigen. Auch XR ist wieder da – und das Nachhaltigkeitsbüro wie immer mitten drin. 😉

Auch wenn wir langsam wieder in den Demo-Alltag zurückfinden, tun wir das immer mit Mund-Nase-Bedeckung und dem Wissen, dass die Pandemie nicht vorbei ist. Die zunehmenden Lockerungen sind nur deshalb möglich, weil es sich hier viele Menschen leisten können, von zu Hause zu arbeiten, Abstand zu halten und weil das Gesundheitssystem die schlimmsten Folgen abmildern kann. Für viele Menschen (weltweit) ist eine Ansteckung mit Covid-19 lebensbedrohlich. Gleichzeitig sind die Kontaktbeschränkungen vielerorts schlicht nicht umsetzbar, wie zuletzt Fälle in Geflüchtetenunterkünften oder in Fleischfabriken zeigten. In anderen Gesellschaften zeigt sich viel stärker, dass die Beschränkungen existenzbedrohend sein können. Wieder einmal werden die Menschen am härtesten getroffen, die ohnehin von Armut oder der Beschneidung persönlicher Rechte bedroht sind. Nicht zuletzt deshalb fordern wir mit dem #unteilbar-Bündnis #leavenoonebehind!

Auch wenn wir unseren Protest am liebsten jeden Tag kundtun würden, sind wir natürlich nach wie vor auch mit der Transformation der Uni beschäftigt. Während die Kommission Nachhaltige Universität langsam arbeitsfähig wird (es kann nicht schnell genug gehen) und unser Ringvorlesungsteam dem Semesterabschluss entgegenstrebt (mit offenem Kennenlerntreffen!) , sind wir weiter aktiv – an der Uni, im netzwerk, in der Kunst und in der Stadt.

Genießt den Sommer! Gerne auch mit einem leichten Gebäck der besonderen Art!

Liebe Grüße,

euer Team vom Nachhaltigkeitsbüro HU Berlin

 
Extinction Rebellion Week

Nach einem digitalen Demonstrationswochenende startete am 15. Juni die bundesweite Protestwoche von Extinction Rebellion, bei der wir in Berlin selbstverständlich dabei waren, um auf die Dringlichkeit nachhaltigeren Wirtschaftens und die Notwendigkeit einer Kehrtwende in unseren Lebensweisen aufmerksam zu machen.

Die Woche startete mit farbenfrohen Zügen zum Invalidenpark. Dort, zwischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium, gab es eine Mehrtages-Kundgebung mit Infotafeln, Vorträgen und Workshops zu Themen von persönlicher und globaler Nachhaltigkeit über mehr Bürgerbeteiligung bis zu Yoga und Junglage.Die größten Aktionen waren die beeindruckende Fahrradsternfahrt zur Siegessäule und gemeinsam zum roten Rathaus, die Bootsdemo auf der Spree mit Kundgebungen an Oberbaum-, Schilling- und Jannowitzbrücke sowie den abschließenden Tanzdemozug, dessen Staying-Alive- Partycharakter mehrmals vom ergreifenden Niederlegen aller Beteiligten in symbolischen Die-ins durchbrochen wurde. Daneben gab es zahlreiche dezentrale Aktionen, beispielsweise vor dem internationalen Handelszentrum mit einem Solarenergie Banner oder vor der Tür des Autoindustrieverbandes VDA mit einem umgedrehten SUV.

Dienstags starteten wir unsere eigene kleine Guerillaaktion: ausgerüstet mit Handschaufel, Pflanzensetzlingen und allem, was wir an Wasser tragen und an wildem Saatgut und Seedbombs auftreiben konnten, bepflanzten wir sog. Baumscheiben an drei Standorten in Friedrichshain (Karte und Bilder unten).

Wir haben viele schöne Erfahrungen mitgenommen, zusammen mit der Hoffnung weitere Aufmerksamkeit für die Bedeutung von Nachhaltigkeit geschaffen zu haben.

Damit nicht genug: Anlässlich der für diesen Freitag geplanten Verabschiedung des sog. Kohleausstiegsgesetzes zieht FridaysForFuture nach und fordert im Rahmen einer Protestwoche einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung.

Wenn auch Ihr ein Zeichen dafür setzen wollt, dann schreibt euer Empören in eine Mail an eine/n Abgeordnete/n. Fridays For Future hat genau dafür eine Vorlage vorbereitet, die ihr nutzen könnt. Es haben bereits über 7.500 Personen unterzeichnet, also lasst uns vor dem 3. Juli ein Zeichen setzen, sodass wir das “KohleEINstiegsgesetz” verhindern können.

Concerts for Future

Die Fridays For Future Bewegung setzt viele Menschen in Bewegung, um aktiv etwas zu verändern. Und so haben sich Levin König und Marlena Kaethe zum Ziel gesetzt, als junge Musiker*innen in der Musikszene nachhaltige Konzerte ins Leben zu rufen. Das Format Concerts For Future beweist, dass es möglich ist, vor und hinter den Kulissen mit einer nachhaltigen Konzertplanung zu agieren. Das Konzert lädt junge Musiker*innen ein, die vorbildlich bereits in ihrer Musik oder ihrer Art, Musik zu produzieren, Nachhaltigkeit promoten. Dazu gibt es auch immer einen informativen Part.

Nachdem „Levin König und Band“ auf unserer NachGlühn Weihnachtsfeier und bei einer Diskussionsveranstaltung der Public Climate School für uns gespielt haben, wurden Pascal und Vero eingeladen, die erste digitale Version des Konzerts zu moderieren.

Gemeinsam mit Juli und Fabian von der BUNDjugend Berlin und Josi von Fridays for Future Berlin haben wir darüber gesprochen, wie Aktivismus in Zeiten von Corona funktioniert und was in nächster Zeit an aktivistischem Programm auf uns zukommt.

Gerne könnt ihr das ganze Format nachstreamen und/oder auch die Künstler*innen mit einer kleinen Spende unterstützen: dringeblieben.de/concerts-for-future-1/videos

Da könnt ihr euch darauf freuen, worum es eigentlich geht: Die wunderschöne Musik von Marlena KV gemeinsam mit Shanice Ruby Bennett im ersten und von Antje Schomaker im zweiten Teil!

Partner*innen der Reihe sind unter anderem: Berlin Music Commission, Dringeblieben von Rausgegangen, ASK HELMUT, Pachamama Culture und Höme.

fusion n

Am 13. und 14. Juni fand die fusion n vom netzwerk n in digitaler Form statt. Mitglieder des Nachhaltigkeitsbüros waren unter anderem als Moderatoren des Themenstrangs „Transformation & Engagement“ sowie als Teilnehmende der anderen Stränge „Transformation & Wissenschaft“ bzw. „Transformation & Persönlichkeit“ involviert.

Für die bis zu 50 online „anwesenden“ Studierenden gab es in allen Themenfeldern unglaublich viel Input mit spannenden Vorträgen und Workshops von Referent*innen mit denen das netzwerk n seinem Namen alle Ehre machte. Beispielsweise hielt Amanda Steinmaus (Vorstand des fzs), eine Session über die Hebel der Hochschulpolitik und darüber, wie wir Studis – als sogenannte Change Agents – uns diese zu nutze machen können.

Neue Denkanstöße gab es auch von Anton Brokow-Loga, welcher Dozent an der Universität Weimar ist und sich beim I.L.A Kollektiv engagiert. Sein Vortrag handelte von der „Entwicklung eigener Haltung zur Rollen(un)vereinbarkeit von Aktivismus und Wissenschaft.“

Die Pausen konnten weiter dafür genutzt werden, sich mit anderen Initiativen auszutauschen oder an einem Do-It-Yourself Workshop teilzunehmen, in dem gezeigt wurde, wie man aus ein paar einfachen Zutaten Spüli und Handseife (plastikfrei) selber #stayathome herstellen kann.

Das netzwerk n hat sich viele Hausaufgaben mitgenommen – so sollen nach der fusion n ein Leitfaden für Initiativen sowie ein Positionspapier zu dem Spannungsfeld Aktivismus und Wissenschaft entstehen.

Wir sind #UNTEILBAR

Am 14. Juni rief das Bündnis #Unteilbar erneut deutschlandweit zu verantwortungsvollen Demonstrationen und Aktionen der Solidarität auf. In Berlin waren einige von uns Teil der Menschenkette. Auf 9 km Länge haben über 21.000 Menschen ein Band der Solidarität gebildet, um gemeinsam gegen Rassismus & Ausgrenzung und für Zusammenhalt & (Klima-)Gerechtigkeit einzustehen. Vom Brandenburger Tor bis zum Hermannplatz wurde deutlich gemacht, dass wir unteilbar sind. Getragen wurde die Demonstration u.a. von Fridays for Future, Seebrücke, Omas gegen Rechts, attac und dem Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung.

Weitere Fotos und Infos: unteilbar.org/sogehtsolidarisch/

Rezept des Monats

Gemüse "Cake"/Muffins

Zutaten

  • 200g Mehl
  • 30 cL Milch oder 20 cL Sahne und 50g Milch
  • 150 mL Öl
  • 1 Pk. Backpulver oder 4g Natron und 1 Esslöffel Zitronensaft
  • Salz
  • gewünschte Füllung: Gemüse (Foto: 1 und 2 Möhren), Fleischersatz, Käse… kreativ werden!
  • gewünschte Gewürze

Anleitung

Den Ofen auf 180°C vorheizen.
Mehl, Backpulver (bzw. Natron und Zitronensaft), Salz und Gewürze in einer großen Schale mischen.
Milch, Sahne und Öl hinzufügen und durchkneten.
Gekochtes und klein geschnittenes Gemüse untermischen.
Die Mischung in einer Kuchenform oder in Muffinformen gießen und 40-50 Minuten für einen Kuchen oder 20-30 Minuten für Muffins backen.

Kalt oder Warm genießen!

Tipp: Das Rezept eignet sich perfekt, um (altes) Gemüse zu nutzen und die unterschiedlichsten Variationen auszutesten!

Dieser herzhafte Kuchen ist ein Sample der französischen Küche und das einzige Ding, das “Cake” in Frankreich genannt wird (also erwartet nichts Süßes, wenn euch ein Franzose ein Stück “Cake” anbietet)!

Gefällt euch dieses Rezept? Dann könnt ihr euch freuen, denn es wird Teil eines Kochbuch für gerettete Lebensmittel sein, an dessen Herausgabe The Real Junk Food Project Berlin gerade arbeitet! Weitere Infos folgen.

Tipp des Monats

Gieß den Kiez – Wasser für Berliner Stadtbäume

Das Jahr 2020 könnte sich nach den außergewöhnlich trockenen Jahren 2018 & 19 zu einem weiteren Dürrejahr entwickeln. Die Bäume in urbanen Gebieten, die durch ihre spezielle Umwelt bereits zahlreichen Stressfaktoren wie Versieglung oder Luftverschmutzung ausgesetzt sind, leiden unter der zunehmenden Trockenheit. Durch den hohen Versieglungsgrad kann der Regen nicht ausreichend in den Boden sickern, fließt größtenteils oberflächlich ab und steht den Bäumen nicht mehr zur Aufnahme zur Verfügung.

Daher wurde vom CityLabBerlin auf der Internetplattform giessdenkiez.de eine interaktive Karte mit den Berliner Stadtbäumen entwickelt. Hier können Standort, Art, Alter und Wasserbedarf der insgesamt 625.000 gelisteten Bäume eingesehen und Gießpatenschaften übernommen werden. Sie benötigen in den trockenen und heißen Sommermonaten viel Wasser für ein gesundes Wachstum. Wenn der Niederschlag ausbleibt, kann jeder Liter von uns die Bäume retten. Das ist extrem wichtig, denn nur gesunde Bäume stellen die Ökosystemdienstleistungen bereit, die für uns so wichtig sind.

Schaut mal rein – allein die Infos zu den Bäumen sind es schon wert. Und wenn Ihr wollt, übernehmt die Patenschaft für den Baum vorm Haus oder seht nach, welche Bäume in der Straße schon lange nicht mehr gegossen wurden und ändert das schnell!

Weitere Infos zum Hintergrund und zur richtigen Versorgung gibt es auf baumpflegeportal.de und beim BUND:
bund-berlin.de/mitmachen/aktion-baeume-giessen
baumpflegeportal.de/baumpflege/trockenheit-duerre-wann-baeume-giessen

Termine

 

Plenum

Unser Plenum findet jeden Montag um 18:00 online statt.
Falls Ihr euch/etwas einbringen wollt, schreibt uns am besten eine E-Mail.

 

Kontakt:
nachhaltigkeitsbuero.hu-berlin.de
nachhaltigkeitsbuero@hu-berlin.de

 

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